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Der Denkmalschutz der Burg Klusenstein
Untere Denkmalbehörde und Dr. Theo Bönemann

 

Die Burg Klusenstein ist im Jahre 1990 zum Schutze und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen in die Denkmalliste der Stadt Hemer rechtskräftig eingetragen worden. Der Denkmalschutz umfaßt folgende Bestandteile:
·        Burghaus mit Fachwerkanbau und mit beiden Kellern des Burghauses
·        Fachwerkscheune
·        Stallgebäude ohne Inneneinbauten
·        Ökonomiegebäude ohne Anbauten
·        Erdwall und Graben
·        Burgplatz
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Fotos: Bönemann, 2003
 

 

Bei der Burg Klusenstein handelt es sich um eine auf einem steilen Felsen über dem engschluchtigen Hönnetal gelegene Höhenburg, die nach Quellenaussagen um 1353 durch den Drosten Gerd von Plettenberg für den Grafen Engelbert III. von der Mark gegründet worden ist. Die Burg diente zunächst als Festung gegen die Grafen von Arnsberg und ab ca. 1368 gegen das Erzbistum Köln. Spätere Besitzer waren überwiegend adelige Familien mit mehreren Herrensitzen, so dass die Anlage die meiste Zeit verpachtet war (z. B. an die Familien von Werminghausen, von Reuschenberg, von Hanxleben und von Brabeck). Im Jahre 1812 wurde die Burg von der Industriellenfamilie Löbbecke gekauft und durch umfangreiche Instandsetzungsarbeiten vor dem Verfall gerettet. 1908 wurde der gesamte Besitz an die Phönix und Hoesch AG Dortmund verkauft und ging dann kurze Zeit später in den Besitz der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke AG über.

Eine Ringmauer aus Bruchstein, die vormals wohl erheblich höher war, umgrenzt den Burghof und lässt die wohl unveränderte Burghofgröße erkennen. Das Burghaus ist als zweieinhalbgeschossiges Satteldachtraufenhaus in Bruchstein erstellt. Der westliche Teil ist unterkellert, die östliche Hälfte ist auf den Fels gebaut. An der Giebelseite befindet sich ein eingeschossiger Fachwerkanbau von 1919 über einem alten Keller. Im 19. Jahrhundert ist das Burghaus weitgehend überformt worden. Seine genaue Baugeschichte ist bis heute noch ungeklärt.

Die Fachwerkscheune mit Walmdach stammt wohl aus dem frühen 19. Jahrhundert, vermutlich aus der Zeit des Ankaufes durch die Familie Löbbecke. Die Scheune ist auf Resten älterer Gebäude errichtet worden. Sie bezeugt einerseits u. a. die von der Romantik geprägten Lebensauffassungen einer großbürgerlichen Familie des frühen 19. Jahrhunderts und andererseits den allgemeinen Auf­schwung der Landwirtschaft in dieser Zeit.

An die Burgmauer gebaut diente ein Satteldachbau mit Dachladeluke früher wohl als Stallung/ Stallgebäude. Der linke Teil ist massiv mit zwei Segmentbogentoren. Der rechte Teil ist in Fachwerk erstellt.

Im Jahre 1853 wurde ein rechtwinkliges eingeschossiges Ökonomiegebäude errichtet, das über die ehemalige Nordwest-Ecke des Burgplatzes hinausgebaut wurde. Zur Überbrückung des Geländeabfalls befindet sich auf der Nordseite eine hohe Stützmauer, die gleichzeitig den äußeren Abschluß für die unter dem Gebäude liegenden Gewölbekeller bildet.

Der Fachwerkanbau befindet sich unmittelbar an der östlichen Seite des Burghauses der Burg Klusenstein. Er ist eingeschossig, besitzt an der südlichen Seite einen über den Felssteinhang auskragenden Stubenerker.

Am eigentlichen Burghaus der Burg Klusenstein sind zwei wichtige Erweiterungsphasen ablesbar: im westlichen Bereich ein dem ursprünglichen Bauwerk angepasster massiver Anbau, der nach 1829 entstand, und im östlichen Teil der o.a. Fachwerkanbau, der 1919 errichtet wurde. Beide Anbauten zeigen das wachsende Raumbedürfnis der Bewohner Klusensteins. Jeder Umbau war auch mit Eingriffen in die ursprüngliche Bausubstanz verbunden. Unterstrich der Anbau von 1829 noch den wahrhaften Charakter Klusensteins, so zeigt die Ausführung des Fachwerkanbaues eine von Landschaftsvorstellungen der Romantik geprägte Ausführung. Dieser Fachwerkanbau trägt seit nunmehr 70 Jahren wesentlich zum charakteristischen Anblick der Burg Klusenstein bei.

Der Fachwerkanbau bezeugt also die sich wandelnden Wohnvorstellungen der Bewohner Klusensteins. Hier vor allem wohl den Wunsch nach einem helleren und wärmeren Wohnraum sowie den Wunsch, durch den Stubenerker selbst Anteil an der landschaftlichen Schönheit des Hönnetals zu nehmen. Die Ausgestaltung des Anbaus bezeugt die wechselnde Auffassung der Burganlage. Ferner ist der Anbau mittlerweile historisch gewordener Bestandteil der Burgansicht.

Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Anlage Burg Klusenstein ist bedeutend für die Geschichte des Menschen (insbesondere die Geschichte des Territoriums der ehemaligen Grafschaft Mark), weil die Burg über dem Hönnetal als ehemalige Grenzfestung des Grafen von der Mark gegen die Grafen von Arnsberg und später gegen das Erzbistum Köln landesgeschichtlich wichtig ist. Ferner ist sie bedeutend für die Stadt Hemer, weil sie nach dem derzeitigen Wissensstand als ältester Profanbau auf Hemeraner Stadtgebiet zu bezeichnen ist. Bedingt dadurch, dass die Burg Klusenstein im besonderen Maße zum Aufzeigen und Erforschen der historischen Vorgänge und Entwicklungen geeignet ist, liegen auch wissenschaftliche, baugeschichtliche und regionalgeschichtliche Gründe für eine Erhaltung und Nutzung vor
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